Und plötzlich wartet man wieder auf eine Straßenbahn in die Innenstadt, wo eine Montagsdemo stattfinden soll, so wie damals, vor der Ewigkeit von 25 Jahren, als man auch schon kein kleiner Junge mehr war, aber doch immerhin noch ziemlich jung.
„Und plötzlich steht man wieder in der Stadt, in der die Eltern wohnen und die Lehrer und andre, die man ganz vergessen hat“, schrieb Erich Kästner mal in einem Gedicht mit dem Titel „Führung durch die Jugend“, und weil es eben ein Gedicht war, gab es auch einen Reim dazu: „Mit jedem Schritte fällt das Gehen schwerer.“ Kann sein, dass das an vielen Orten gilt. Aber da wo Kästner herkam, gilt es auf jeden Fall, denn über „das Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein“, hat er zwar in seinen Kindheitserinnerungen ausführlich berichtet, aber wenn er als Erwachsener dahin zurückkehrte, im Roman oder im Gedicht, dann stand „der Fleischer Kurzhals“ immer noch vor seinem Haus und nickte zurück und sah verwundert aus: „Man kennt ihn noch. Er ist sich nicht im Klaren.“ Continue reading