Mehr als zwei Stunden hatte die letzte Stadtverordnetenversammlung in Potsdam schon gedauert, es war gerade um die Wohnungsbauentwicklung in der stark wachsenden Nachbarstadt von Berlin gegangen, als Christian Seidel ans Mikrofon trat und etwas Bemerkenswertes sagte.
Seidel, muss man dazu wissen, hat nach der Wende viele Jahre lang für die SPD den mächtigen Bauausschuss geleitet, er wurde gelegentlich als Stadtbaudirektor Potsdams bezeichnet. Und obwohl Seidel seine Ämter inzwischen niedergelegt hat, erbat er sich ein Rederecht, bevor die Stadtverordneten über Tagesordnungspunkt 6.10 debattieren würden. Er begann mit dem Vorwurf des „Abrisswahns“, der in Potsdam grassiere. Den wies er zurück. Continue reading