Wie aus dem Westen

Bisschen was zur Dialektik von Genormtem, Seriellem und Ideologischem anhand der Arbeiten von Andrea Pichl

Wenn im Sprachgebrauch der DDR jemand des Snobismus bezichtigt werden sollte, geschah das zum Beispiel dadurch, dass es hieß, derjenige ließe sich am Ende sogar die SED-Zeitung Neues Deutschland für „Westgeld“ über Genex liefern. Das Image eines systemerhaltenden Dekadenzphänomens war dieser Außenhandelsfirma tief eingeschrieben, weil sie im Alltag den wahren Charakter der DDR als Zweiklassengesellschaft sichtbar machte: Der fundamentale Unterschied bestand zwischen denen mit Zugang zu „Westgeld“ und denen ohne.[1] Normatives Ziel war eine Gesellschaft ohne. Die Normalität war aber eine mit. Und der Unterschied zwischen beidem, also dem Normativen und dem, was am Ende als normal galt, scheint sich auch wie ein roter Faden des Interesses durch das Werk der Künstlerin Andrea Pichl zu ziehen.[2] Er rührt tatsächlich aus der Geschichte der Normierung, die zum seriellen Bauen führen wird – aber eben auch die Grundlage von Versandhäusern mit ihren Bestellkatalogen ist.[3]

Continue reading

Dresdner Rede

Über: das Naheliegende

Ich habe im Schauspielhaus eine der „Dresdner Reden“ halten dürfen.

Man kann sie hier anhören und auch eine Kurzform des Textes herunterladen. Eine extended version kommt demnächst als Buch mit Bildern.

Go West

Über: Kunst - Kalifornien - Sonne

Ich habe mir den künstlerischen Brain Drain von New York nach Los Angeles angeschaut und ihn vollkommen nachvollziehen können. Mein Artikel dazu befindet sich hier.