Der Strand Bookstore ist die ideale Stelle. Dort, Broadway Ecke 12. Straße, hat man sie endlich ganz von vorn. Auf Höhe Astor Place war es eben noch zum Stau gekommen. Der Autoverkehr musste erst durchgewunken werden. Das war die Gelegenheit, auf der anderen Straßenseite vorbeizuziehen. Dann hatte die Polizei den Weg wieder freigegeben, und jetzt kommen sie da mit noch mal extra aufgestautem Druck den Broadway hochgeschossen. Continue reading
Studio Sterling Ruby
Mitten in Los Angeles, gleich unterhalb des Stadtzentrums, liegt Vernon, eine eigenständige Gemeinde mit nur 112 Einwohnern, von denen man exakt keinen einzigen sieht. Was man sieht: Industrie, Lagerhallen, Schrottplätze sowie da, wo sich auf der South Soto Street die Gleise einer Werkseisenbahn gabeln, das Atelier von Sterling Ruby. Und das Atelier von Sterling Ruby hat in der Welt der Kunst einen Ruf wie unter Kindern die Schokoladenfabrik von Willy Wonka.
Potty Parity Talk
Die gesellschaftspolitische Debatte in den USA entwickelt sich zusehends zu etwas, das Kindern im Alter von drei Jahren eigentlich aberzogen wird. „No potty talk, please“ bekommen kleine Amerikaner zu hören, wenn sie ihre Erfahrungsschätze aus dem Erlebnisbereich der Toilette zu ungeniert in den Rest des Alltags tragen. Das Genieren muss ja auch erst gelernt sein, es gehört zu den vielen kleinen Prozessen der Zivilisation. Continue reading
American Whiskey Trail
Der American Whiskey Trail ist eine Reiseroute zu den wichtigsten Brennereien Amerikas. Man lernt dabei zwangsläufig etwas über Whiskey. (Es handelt sich im wesentlichen um destillierten Mais, außerdem werden benötigt: Roggen, Gerste, Wasser, Hefe, Holz sowie Geduld.)
Vor allem lernt man aber etwas über Amerika.
Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass es Orte gibt in den USA, wo die Prohibition nie aufgehoben wurde? Continue reading
Snohettas neues SFMOMA
Ans Wetter will immer keiner denken. Aber dann fegten Tornados über das Land, Flugzeuge mussten umgeleitet werden, und als wir mit der kleinen Verspätung von zehn Stunden am Ende doch noch in die Stadt kamen, war die große Party gerade zu Ende. Die letzten Gäste, Leute von Rang im New Yorker Kunstbetrieb, kamen in beschwingter Verfassung aus dem Museum of Modern Art, und man konnte nur hoffen, dass sie auf dem Heimweg nichts durcheinander brachten, denn dieses MOMA lag nicht Manhattan, sondern am entgegengesetzten Ende dieses weiten, wirbelsturmreichen Kontinents. Es war das SFMOMA, das Museum of Modern Art in San Francisco. Continue reading